Kreativität durch generative KI – Insights von Nils Bäumer

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Nils Bäumer, seit über 25 Jahren in der Kreativbranche tätig, sieht durch generative KI eine völlig neue Ära entstehen. Als Transformationsberater verfolgt er die Entwicklungen in diesem Bereich aufmerksam und hat festgestellt, dass KI nun das kreative Potenzial neu definiert. Heute geht es darum, wie KI nicht nur Branchen, sondern auch unsere Gesellschaft und kreatives Denken prägt.

KI und Kreativität – Mythos oder echte Innovation?

Nils stellt gleich zu Beginn klar, dass er sich nicht als einer der neuen KI-Experten sieht. Vielmehr testet er die Möglichkeiten der KI aus Neugier, ohne dabei die Technik dahinter bis ins Detail verstehen zu wollen – das ist auch gar nicht sein Ziel. Generative KI ist mehr als nur das Analysieren großer Datenmengen; sie kann tatsächlich etwas völlig Neues erschaffen. Selbst wenn man ihr an zwei verschiedenen Tagen dieselbe Frage stellt, wird sie andere Antworten liefern. Diese Fähigkeit weckt Nils’ Interesse. Als Kreativitäts-Experte stellt er sich die Frage: Wenn die KI neue Inhalte kreiert – ist das dann auch echte Kreativität?

Verändert KI die kreative Welt?

Ursprünglich nahm man an, dass KI nur monotone Aufgaben ersetzt – Tätigkeiten, die kaum jemand vermissen würde. Die Kreativbranche sah sich in Sicherheit, da man dachte, KI könne keine echte Kreativität bieten. Doch seit Tools wie ChatGPT auf dem Markt sind, ist klar: Auch kreative Berufe stehen unter Druck. Nils fragt sich, ob das, was KI schafft, wirklich Kreativität ist oder nur eine Illusion.

Kreative Jobs durch KI bedroht?

Heute sind kreative Jobs nicht mehr am Ende der Liste der durch KI bedrohten Berufe, sondern ganz vorne mit dabei. Doch bleibt die Frage: Ist das, was KI produziert, tatsächlich kreativ oder nur ein Abklatsch menschlicher Kreativität? Diese Unsicherheit stellt die Kreativbranche vor große Herausforderungen.

Chancen und Risiken: KI als kreativer Begleiter

In den USA wird die generative KI oft als „Demokratisierung der Kreativität“ angesehen. Die Idee dahinter ist, dass Menschen mit Hilfe von KI ihre kreativen Visionen einfacher umsetzen können. Für Nils bedeutet das, dass er – nachdem ihm Photoshop zu komplex war – nun mithilfe von Tools wie Adobe Firefly, DALL·E und Midjourney seine Leidenschaft für die Bildgestaltung ausleben kann. Zwar können professionelle Künstler*innen oft noch weitaus anspruchsvollere Werke erschaffen, doch für seine Zwecke reicht die KI vollkommen aus. Sie ermöglicht es ihm, seine Präsentationen mit individuell gestalteten Bildern zu versehen und gleichzeitig kreativ Spaß zu haben.

Eine Bilanz zur KI und Kreativität

KI ermutigt viele dazu, neue kreative Wege zu erkunden, birgt jedoch auch Gefahren. Als Unterstützung ist sie wertvoll, doch laut Nils kann sie die Kreativität einschränken, wenn sie zur Gewohnheit wird. Die KI greift auf einen limitierten Ideenpool zurück, und wenn man sich auf sie verlässt, verliert man die Herausforderung, die für den kreativen Prozess so wichtig ist.

Die Risiken der einfachen Nutzung von KI

Nils warnt, dass es riskant sein kann, wenn wir uns zu sehr auf KI verlassen. Trotz ihrer großen Datenmengen schöpft die KI aus einem begrenzten Ideenpool, was den kreativen Prozess oft in bestimmte Bahnen lenkt. So wird unsere eigene Kreativität von Anfang an eingeschränkt. Doch gerade das Überwinden anfänglicher Hürden und kreativer Blockaden ist für Nils ein wesentlicher Bestandteil des kreativen Erlebnisses.

Kreativität mit KI
„Jenseits des Algorithmus – Kreativität in der Ära von KI“

In seinem Buch „Jenseits des Algorithmus – Kreativität in der Ära von KI“ spricht Nils mit 11 Expert*innen aus verschiedenen Bereichen darüber, wie die Kreativität durch KI beeinflusst werden könnte. Er befragt Fachleute aus den Feldern Marketing, Metaverse, Gehirn- und Intelligenzforschung, aber auch zum Thema Humor, und sammelt Einblicke, wie KI unsere kreativen Möglichkeiten in der Zukunft prägen könnte.

Kreativität – ein Muskel, den wir trainieren müssen

Nils ist überzeugt, dass alle Menschen kreativ sind. Doch er warnt, dass diese Fähigkeit durch den bequemen Einsatz von KI langsam verkümmern könnte. Wenn wir generative KI für kreative Aufgaben nutzen, ohne uns selbst zu fordern, könnte dies langfristig die kreative Muskelkraft schwächen. Ein ähnliches Phänomen sieht man bereits, wenn wir uns ohne Navi orientieren müssen – viele verlassen sich lieber auf eine digitale Stimme, anstatt selbst den Weg zu finden.

Interessiert daran, wie sich die Gehirne von Londoner Taxifahrer*innen vor der Navi-Ära entwickelten, welche Vorteile das eigene Schreiben hat und wie Beer-Storming als kreativer Ansatz funktioniert? Im Video-Interview gibt Nils tiefe Einblicke!

 

Bis dahin –

bleibt flexibel und kreativ!

 

Euer Ralf Schmitt, Vaya Wieser Weber, Mirja Dajani

und das Team der Impulspiloten

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