Damit eure LinkedIn Präsenz nicht zur Luftnummer wird, habe ich mir erneut die LinkedIn Expertin unseres Vertrauens, Kathrin Koehler, auf die Impulspiloten Couch eingeladen. Im ersten Teil unseres Gespräches ging es bereits um die Basics des erfolgreichen Netzwerkens auf LinkedIn. Jetzt will ich es noch genauer wissen und steige mit Kathrin in die Details zu mehr LinkedIn Präsenz ein, die dich zum echten LinkedIn Profi machen.
Falls du die Tipps aus dem ersten Artikel vorher noch einmal nachlesen möchtest, schaue hier vorbei.
1. Die richtige Posting-Frequenz auf LinkedIn
Natürlich ist Aktivität auf LinkedIn das A und O für deine LinkedIn Präsenz und damit du für andere sichtbar wirst. Das bedeutet jedoch nicht zwingend, dass du jeden Tag einen eigenen Beitrag veröffentlichen musst.
Kathrin erklärt, dass es keine einfache Antwort darauf gibt, wie oft man posten sollte. Viel wichtiger für LinkedIn Präsenz ist, dass deine Beiträge relevant für deine Zielgruppe sind. Idealerweise sollten sie auf Erfahrungen oder Erlebnissen basieren, die einen Mehrwert für deine Community bieten.
Laut Kathrin kann es sogar ausreichen, nur einmal im Monat zu posten – vorausgesetzt, der Beitrag ist wirklich herausragend und sorgt für Aufsehen!
2. LinkedIn Präsenz steigern: Tipps für mehr Sichtbarkeit
Darüber hinaus gibt es weitere tolle Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam zu machen. Erinnerst du dich noch an die sinnbildlichen Stehtische aus dem letzten Talk mit Kathrin? Gehe genau dort hin, an die Stehtische deiner Zielgruppe und hinterlasse einen sinnhaften Kommentar. Die Betonung liegt auf „sinnhaft“, das bedeutet, du solltest schon etwas zu sagen haben und zum Beispiel zur Diskussion anregen oder in eine einsteigen.
Mit ein wenig Mühe ist das Kommentieren schon verbunden, deshalb bezeichnet Kathrin Kommentare auch als „das kleine Posting“. Diese Mühe wird jedoch mit einer steigenden Sichtbarkeit und LinkedIn Präsenz im Netzwerk deiner Zielgruppe belohnt.
Von „kleinen Postings“ und „virtuellem Winken“
In der Welt von LinkedIn sind es oft die kleinen Gesten, die Großes bewirken können. Wenn du zum Beispiel einen lange vernachlässigten Kontakt wiederbeleben möchtest, kannst du einfach nach aktiven Mitgliedern aus dessen Unternehmen suchen und passende Kommentare hinterlassen. Auch das gelegentliche Liken von Beiträgen ist wie ein freundlicher Gruß durch den Raum – es zeigt, dass du präsent bist.
Hast du schon einmal bemerkt, wie viel Einfluss es haben kann, wenn jemand deine Beiträge liked oder kommentiert? Diese Interaktionen können deine LinkedIn Präsenz enorm stärken. Zudem spielt der LinkedIn-Algorithmus eine wichtige Rolle: Deine Reaktionen auf Beiträge werden im Feed anderer Nutzer angezeigt, was zu einem erweiterten Netzwerk und einem positiven Einfluss auf deine Sichtbarkeit führt.
Dies wird auch als Kontakt zweiten Grades bezeichnet und zeigt, wie deine Aktivitäten zu einem „positiven Kontrollverlust“ werden und echten Mehrwert für dich und deine LinkedIn Präsenz zu schaffen, erklärt Kathrin.
3. Wenn der Shitstorm kommt: Strategien für den Umgang damit
Im Internet geht es manchmal zu, wie im wilden Westen. Es steht keine Polizei bereit, sodass man die meisten Kämpfe erst einmal allein ausfechten muss. Auch deshalb haben viele eine latente Angst vor einem Shitstorm, der sich jederzeit zusammenbrauen könnte. Stellt sich also die Frage, wie man am besten mit negativen Kommentaren umgehen sollte.
Kathrin empfiehlt, diese erst einmal in Ruhe durchzulesen und zu überlegen, ob sich in der negativen Kritik vielleicht ein Fünkchen Wahrheit versteckt, aus dem man etwas für sich oder für zukünftige Social Media-Beiträge lernen kann.
Oft genug ist das aber nicht der Fall und sogenannte „Trolle“ versuchen absichtlich den Austausch zu stören und dich zu verärgern. Egal, wie nervig solche Kommentare auch sein mögen, auch sie bringen Engagement für deinen Beitrag mit sich, gibt Kathrin zu bedenken.
Wer also clever ist, kann versuchen, mit seinen Antworten ebenfalls Zündstoff zu liefern. Eskaliert die Diskussion zu sehr oder fühlst du dich mit bestimmten Kommentaren besonders unwohl, darfst du diese aber auch jederzeit löschen. Denk daran – es ist DEINE Party!
4. Wann ist der beste Zeitpunkt zum Posten?
Ganz grundsätzlich gilt, dass es am sinnvollsten ist dann zu posten, wenn auch deine Zielgruppe aktiv und online ist. Um herauszufinden, wann das ist, könntest du zum Beispiel um 8 Uhr morgens etwas posten und dann einfach mal schauen, wie viele in den ersten 90 Minuten darauf reagieren. Es lohnt sich also etwas mit den Zeiten zu spielen und die Reaktionen zu beobachten.
Eigentlich empfiehlt Kathrin gern in den Randzeiten zu posten, allerdings betrachtet der Algorithmus vor allem die ersten 90 Minuten und viele Menschen gehen um 17 Uhr schon in den Feierabend. Daher kann es unter Umständen Erfolg versprechender sein, morgens oder mittags etwas zu veröffentlichen.
Was den Wochentag betrifft, so hat die Seite laut eigener Aussage von Dienstag bis Donnerstag die meisten Besucher:innen. Das bedeutet aber nicht, dass du den Montag und Freitag komplett meiden musst. Denn, wenn sich schon alle anderen an diese Empfehlung halten, kannst du deren Traffic in Ruhe für deine LinkedIn Präsenz mitnehmen.
5. Contentwahl für LinkedIn: Ideen für deine Content-Strategie
Da Menschen Bilder lieben, bleibt das Bild nach wie vor eine der besten Optionen für ein Posting. Schließlich spricht es unser Auge direkt an! Dennoch ist es wichtig, auch für Abwechslung zu sorgen. Wir neigen dazu, in Gewohnheiten zu verfallen und immer denselben Typ von Beitrag zu veröffentlichen. Doch für unsere Community ist Vielfalt viel interessanter – ein bunter Mix aus unterhaltsamen Inhalten, abwechslungsreichem Storytelling und Neuigkeiten über aktuelle Projekte.
Wenn du unsicher bist, welche Art von Inhalten deine Zielgruppe anspricht, solltest du dir überlegen, wofür LinkedIn eigentlich genutzt wird, wie Kathrin betont.
Zwar kommen die wenigsten Kund:innen direkt auf einen zu und möchten sofort ein Coaching buchen, aber die Plattform hilft enorm dabei, Kontakte zu knüpfen und Vertrauen innerhalb des Netzwerkes aufzubauen.
Wenn du es schaffst, immer wieder Interesse zu wecken und vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, folgen die Kundenanfragen irgendwann von ganz allein.
Zeig dich, beteilige dich und nutze auch die Möglichkeiten deines digitalen Netzwerkes!
Letztlich gibt es für deine digitale Präsenz auf LinkedIn nur ein richtiges No-Go – Stumm bleiben und dich nicht am Diskurs beteiligen.
Auf LinkedIn zu schweigen wäre dasselbe, wie auf ein Networking-Event zu gehen und dann allein in der Ecke zu stehen und nur von weitem zu beobachten, wie andere sich austauschen. Also trau dich und lass dein Netzwerk wissen, wer du bist und was du zu bieten hast!
Tipps und Tricks für die erfolgreiche Umsetzung deiner LinkedIn Präsenz findest du auch in Kathrins aktuellem Buch „New Networking. Der Smarte Weg zur digitalen Sichtbarkeit und souveränem Netzwerken“ .
Bis dahin – bleibt flexibel
Ralf Schmitt, Vaya Wieser-Weber und Mirja Dajani
und das Team der impulspiloten